Provenienzforschung

11. Jun 2024 15:00 – 21:00
  • Vortrag/Diskussion
Bismarckstraße 17
Saarbrücken 66111

Veranstaltung zum LAGE-Jahresthema 2024

Max Slevogt, Tiger im Zoo, 1901, Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Fotograf: Tom Gundelwein

Informationstag „Provenienzforschung“

Die Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit im Saarland lädt in Kooperation mit der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, der Evangelischen Akademie des Saarlandes und dem Historischen Museum Saar am 11. Juni 2024 zu einem Informationstag zum aktuellen Jahresthema der LAGE „Provenienzforschung“ ein.

Programm:
15.00 Uhr: Führung durch die Neupräsentation Präsentation "Bilder / Schicksale".
Provenienzforschung und „Entartete Kunst“, Saarlandmuseum, Moderne Galerie, Frau Dr. Eva Wolf

Die Moderne Galerie zeigt seit dem 12.4.24 die Präsentation Bilder / Schicksale. Provenienzforschung und „Entartete Kunst“. In neuer und erweiterter Form vermittelt die Ausstellung Einblicke in die Arbeit der Provenienzforschung am Saarlandmuseum. Die Untersuchung der Eigentumsgeschichte des Sammlungsbestands, insbesondere für den Zeitraum 1933-1945, ist heute eine wichtige Aufgabe der Museen. Anhand exemplarischer Forschungsfälle beleuchtet die Präsentation nicht nur die Provenienzen unterschiedlicher Kunstwerke, sondern nimmt auch die Schicksale ihrer – zumeist NS-verfolgten – Vorbesitzer*innen in den Blick. Besonderes Gewicht erhält dabei ein aktuelles Forschungsprojekt zu wertvollen Handzeichnungen aus der Graphischen Sammlung. Eine weitere Dimension der NS-Diktatur und ihres Kunstwesens manifestiert sich im Phänomen der „Entarteten Kunst“. Diesem Themenfeld widmet die aktuelle Präsentation einen zweiten maßgeblichen Schwerpunkt. Die politische Instrumentalisierung von Kunst und Kultur während der NS-Zeit und die Rolle der propagandistischen Feme-Ausstellung „Entartete Kunst“ ab 1937 werden in der Ausstellung anhand von Werken aus dem Sammlungsbestand vermittelt. Unter anderem gilt das Augenmerk den Beschlagnahmungen moderner Kunst durch die NS-Behörden, von denen auch die Vorgängerinstitution des Saarlandmuseums betroffen war: Fast 300 Arbeiten, darunter viele Meisterwerke der zeitgenössischen Avantgarde, gingen dem Staatlichen Museum Saarbrücken 1937 verloren.

19.00 Uhr:  Thema „Provenienzforschung“
Votrag von Dr. Carolin Lange im Schloßkeller, Untergeschoss im Saarbrücker Schloss

Dr. Carolin Lange ist Historikerin und Literaturwissenschaftlerin. Zwischen 2013 und 2015 hat sie eine US-Kanzlei im Fall Gurlitt beraten und 2017 die Supervision der Provenienzforschung am Aargauer Kunsthaus übernommen. Von 2016 bis 2021 war sie Projektleiterin für Provenienzforschung an der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern. Neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit schreibt sie Monographien zum NS-Herrschaftssystem und zur privaten Rezeption des Holocaust. Carolin Lange war unter anderem Fellow am Max Planck Institut für Gesellschaftsforschung, an der University of Washington und am United States Holocaust Memorial Museum in Washington DC und hatte verschiedenen Lehraufträge an Universitäten im In- und Ausland. Carolin Lange ist Autorin des Buches „Der Raub der kleinen Dinge – belastetes Erbe aus Privatbesitz“.

Es ist unbedingt notwendig, dass Sie sich zu beiden Veranstaltungen schriftlich anmelden. Die Plätze für die Führung sind auf 25 Personen begrenzt und werden in der Reihenfolge der schriftlichen Anmeldungen vergeben. Anmeldung(en) über unseren Kooperationspartner, die Evangelische Akademie des Saarlandes:
Email: buero(at)eva-a.de oder Telefon 06821-7092913

Geith, LAGE im Saarland